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Teil 1: Allgemeines über das Zwergkaninchen

Das Zwergkaninchen gehört zu den Nagetieren. Es stammt aus Südosteuropa und war ursprünglich in Spanien heimisch.

Zwergkaninchen sind Rudeltiere und sollten immer mindestens zu zweit gehalten werden. Meerschweinchen und Kaninchen sollten nicht zusammen leben, denn sie verstehen einander nicht, oder lösen sogar Stress beim jeweils Anderen aus, und bilden dann zwangsweise eine Zweckgemeinschaft.

 

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Hasen und Kaninchen haben zwar dieselben Vorfahren, sind jedoch durch jahrzehnte langes Züchten soweit voneinander entfernt, dass sie sich nicht miteinander kreuzen lassen. Zwergkaninchen können sich in Ihrem Erscheinungsbild stark voneinander unterscheiden. Je nach Rasse erreichen die Tiere ein Gewicht von 0,5 bis 8 kg. Des Weiteren unterscheiden sie sich in Farbe, Fellbeschaffenheit und Ohrenform. Es gibt z.B. zweifarbige Widder (Schlappohren) mit kurzem glattem Fell, dreifarbige Löwenköpfchen (viele lange Haare zwischen den Ohren und am Hals; wie eine Löwenmähne) oder ganz einfarbige Zwergkaninchen mit geradestehenden Ohren.

 

Zwergkaninchen werden in der Regel 10-12 Jahre alt. Da Zwergkaninchen zu den Fluchttieren gehören, können sie sehr scheu und schreckhaft sein. Zwergkaninchen geben im Gegensatz zu Meerschweinchen keine Laute von sich. Sie kommunizieren hingegen mit Klopflauten, die sie durch das Aufstampfen mit den Hinterläufen erzeugen. Es sei denn sie fühlen sich bedroht, dann kann es sein, dass sie Grunzlaute von sich geben, um den Gegner zu vertreiben. Fühlen Zwergkaninchen sich stark in die Enge getrieben oder haben sie große Angst können sie in seltenen Fällen richtige Schreie von sich geben.

Teil 2: Die richtige Fütterung

Zwergkaninchen müssen immer genügend Heu zu Verfügung haben, denn das Heu ist gut für Ihre Verdauung.

Tägliche Fütterung von Nassfutter, wie zum Beispiel Salat (z.B. Eisbergsalat, Salatherzen, Feldsalat, Kopfsalat, Rucola,…),

Gemüse (z.B. Möhren und Möhrengrün, Tomaten, Gurke, Paprika, ..),

frische Kräuter (z.B. Petersilie, Basilikum,..)

und Obst (z.B. Apfel, Birne, Banane, Erdbeeren, Weintrauben, …).

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Trockenfutter und Leckerchen sollten sparsam und nur ab und zu gefüttert werden, denn Trockenfutter macht dick! Getrocknete Kräuter sollten ebenfalls nur sparsam gefüttert werden, da in diesen zu viele Mineralstoffe enthalten sind. Also solche Dinge lieber nur zur Belohnung in etwa alle 2-3 Wochen mal geben.

 

Obwohl nicht jedes Kaninchen trinkt, sollte trotzdem immer frisches und sauberes Trinkwasser zur Verfügung stehen. Zwergkaninchen brauchen zum Nagen frisches Obstbaumgehölz, welches auch gut für ihre Verdauung und für den Zahnabrieb ist. Stroh sollte sowie bei der Innenhaltung, als auch bei der Außenhaltung ständig zur Verfügung stehen, da es den Zahnabrieb unterstützt.

Teil 3: Die sichere Außenhaltung

Das Wichtigste an der Außenhaltung ist, dass der Käfig/ das Gehege von unten gesichert sein muss, da Zwergkaninchen Buddelexperten sind.

Der Käfig muss ebenso von oben geschlossen sein, um die Tiere vor Feinden zu schützen. Außerdem muss ein Unterschlupf vorhanden sein, damit die Zwergkaninchen sich bei praller Sonne oder bei Regen schützen können. Da Zwergkaninchen extrem scheue Tiere sind, dient das Haus auch als Versteckmöglichkeit.

 

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Zwergkaninchen dürfen Gras abnagen, wobei beachtet werden muss, dass das Gras nicht nass ist, denn dies kann zu Verdauungsstörungen führen. Zwergkaninchen müssen auf Verletzungen und Durchfall kontrolliert werden, da sich sonst Parasiten in die Wunden einnisten oder auch dort ihre Eier ablegen, was sehr schmerzhaft für das Zwergkaninchen wäre (z.B. Fliegeneier werden zu Maden!).

 

Das Gehege sollte gut Isoliert sein, damit es im Sommer nicht zu heiß für die kleinen Hoppler wird. Im Winter sollten jedoch die Zwergkaninchen in die Wohnung geholt werden, denn sie können sich vor den frostigen Temperaturen nicht ausreichend schützen.

Teil 4: Die artgerechte Wohnungshaltung

Der Käfig sollte ausreichend Platz für alle zusammenlebenden Zwergkaninchen bieten, gerne auch über mehrere Etagen.

 

Allgemein gängig ist eine Größe von 160*80*60 cm. Wir raten jedoch je größer desto besser für das Zwergkaninchen, denn die kleinen Hoppler haben einen großen Bewegungsdrang. Zwergkaninchen sind Höhlenbewohner, d.h. es müssen genügend Häuser und Korkröhren vorhanden sein.

 

 

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Zwergkaninchen graben und nagen für ihr Leben gerne. Der Käfig sollte also auch die Möglichkeit bieten in der Späne oder in feinem Sand zu buddeln. Holzteile sollten unbehandelt sein, da Zwergkaninchen gerne auch mal alles annagen. Um dem Nagetrieb gerecht zu werden, gehört in jeden Zwergkaninchenkäfig unbedingt auch Obstbaumgehölz.

 

Der Freilauf in der Wohnung geht meistens recht gut, da Zwergkaninchen stubenrein werden können und oft im Käfig eine bestimmte Toilettenecke haben. Dies erleichtert auch das regelmäßige Säubern des Käfigs. Bei dem Freigang muss allerdings gut drauf geachtet werden, dass die kleinen Vierbeiner keine Kabel oder elektrischen Geräte annagen können. Die Einstreu muss dick und weich sein (min. 15-20 cm dick), damit sich die Zwergkaninchen nicht wund sitzen und sich Abszesse bilden. Es sollte regelmäßig der Käfig gereinigt und neu eingestreut werden, da Zwergkaninchen sehr reinliche Tiere sind und es überhaupt nicht mögen im Nassen zu sitzen. Der Käfig sollte zugfrei und luftig stehen, nicht direkt in der prallen Sonne und auf gar keinen Fall direkt auf oder neben der Heizung.

Teil 5: Die richtige Pflege und die wichtigsten Untersuchungen

Zwergkaninchen sind mit Beginn des 4. Lebensmonats bereits geschlechtsreif und sollten daher bis zur Kastration geschlechtergetrennt gehalten werden.

 

Nach der Kastration können Männchen und Weibchen problemlos zusammengehalten werden.

Zwergkaninchen können mit dem Nackengriff beruhigt und gehalten werden, allerdings muss dabei der Po mit der anderen Hand unterstützt werden.

 

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Da Zwergkaninchen sehr scheu und schreckhaft sind, sollte man mit viel Ruhe und Geduld mit Ihnen umgehen. Sie können bei Stress schnell einen Herzschlag erleiden. Eine regelmäßige Kontrolle des allgemeinen Zustands der Zwergkaninchen ist Pflicht! Dabei können auch gleich die Krallen kontrolliert werden und gegebenenfalls gekürzt werden. Aber bitte nicht zu kurz! Langhaarige Zwergkaninchen brauchen unbedingt Hilfe bei der Fellpflege und müssen daher regelmäßig gekämmt und gebürstet werden. Hier sollte lieber zu oft das Zwergkaninchen einmal herausgenommen und begutachtet werden, als einmal zu wenig. Fellknoten gehen sehr schlecht auszubürsten und Zwergkaninchen wissen sich zu wehren :) Zur Kontrolle gehört auch die Begutachtung von Haut und Haar. Weist das Fell Lücken auf oder zeigt die Haut viele Kratzspuren auf? Dann sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden, denn dies könnten Anzeichen für Hautpilz oder Milbenbefall sein. Wichtig ist auch die Kontrolle der Zähne, leider kommt es häufig vor, dass bei Zwergkaninchen die Zähne zu lang sind oder schief wachsen. Da auch bei Zwergkaninchen, wie bei allen anderen Nagern, die Zähne ein Leben lang wachsen, müssen diese durch Nagen an Stroh oder Gehölzen immer wieder abgeschliffen werden. Durch zum Beispiel eine Zahnfehlstellung kann es aber sein, dass das Zwergkaninchen selber nicht in der Lage ist sich die Zähne zu kürzen. Dann muss der Tierarzt eingreifen und die Zähne kürzen. Sonst kann das Zwergkaninchen nicht mehr richtig essen und verhungert!

 

Zwergkaninchen müssen, egal ob bei Innen- oder Außenhaltung, immer regelmäßig geimpft werden, denn die Impfkrankheiten können über Heu und Stroh oder Mücken übertragen werden.