Die Zecke
Das Zecken Krankheiten wie Borreliose oder FSME – Der Hirnhautentzündung übertragen können ist weitläufig bekannt. Doch nun verbreitet sich in der Bundesrepublik seit einigen Jahren eine neue, bisher bei uns noch nicht ansässige Zeckenart.
Die so genannte Auwaldzecke findet man immer mehr auch in Berlin und Brandenburg. Diese kann die gefährliche Krankheit Babesiose übertragen. Die Zecken übertragen kleine Parasiten, die Babesien, welche die roten Blutkörperchen zerstören. Unerkannt und unbehandelt kann dies sehr schnell zum Tod führen. Menschen werden nur selten von der Auwaldzecke befallen. Unsere Hunde, Pferde und auch Wildtiere sind jedoch begehrte Ziele der Zecken. Im umliegenden Europa ist diese Zeckenart schon länger bekannt. Durch immer mehr entstehendes Brachland bietet sich jedoch in der Bundesrepublik ein optimaler Lebensraum für die Auwaldzecke. Denn unberührte Wiesen, Weiden und Wälder sind die optimale Kinderstube für den Zeckennachwuchs. Somit bietet der ehemalige Grenzstreifen rund um Berlin einen optimalen Lebensraum für die Auwaldzecke. Des Weiteren werden durch vermehrte Auslandsreisen mit unseren Vierbeinern die Zecken „eingeschleppt“.
Hunde müssen gut gegen Zecken geschützt sein und sollten nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken abgesucht werden. Nach bereits 48 Stunden können infizierte Zecken die Erreger sonst schon auf den Hund übertragen haben. Nach dem Zeckenbiss wird Speichel von der Zecke in das gebissene Tier abgegeben, in welchem die Parasiten vorhanden sind. Nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Wochen zeigt der Hund dann plötzlich hohes Fieber, blutigen Urin und Apathie. Der Besitzer muss nun schnell handeln, denn sonst kann die Babesiose für den Hund tödlich enden.
Der so genannte Gemeine Holzbock ist in Deutschland hingegen schon länger bekannt.Dieser scheut auch nicht vor dem Menschen zurück. Diese Zecke überträgt auch über ihren Speichel die Krankheitserregen von Borrelliose und FSME. FSME ist eine durch einen Virus ausgelöste Krankheit, die bei den meisten Betroffenen grippeähnliche Symptome und hohes Fieber auslöst, oder sogar eine Hirnhautentzündung.
Beim Großteil der Patienten treten jedoch keine Krankheitssymptome auf. Eine Behandlung der Krankheitsursache ist nicht möglich. Die Borreliose kann verschiedene Organe in jeweils verschiedenen Stadien und Ausprägungen betreffen, speziell die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Die genaue Diagnostik der Borreliose ist sehr schwierig und kann meist nur über einen Bluttest bestimmt werden. Jedoch zeigt der Bluttest nur ein Vorhandensein der Antikörper und nicht ob es eine akute Infektion ist oder ob die Infektion schon Jahre her ist. Die Krankheit verläuft in Schüben und kann teilweise mit Antibiotikagabe behandelt aber nicht besiegt werden.Von Hautausschlag über verschiedene unspezifische Anzeichen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Sehbeschwerden, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen können auch Gelenksbeschwerden auftreten.
Während bei einem Teil der Patienten fast nur die Gelenke betroffen sind, kommt es bei anderen hauptsächlich zu neurologischen Störungen. Erkrankungen der Sinnesorgane und des Herzens treten meist nicht isoliert, sondern in Verbindung mit einer Neuroborreliose oder Borreliose-Arthritis auf. Ein guter Zeckenschutz bei Mensch und Tier, sowie das regelmäßige Absuchen nach Spaziergängen ist also mehr als wichtig!