Teil 1: Allgemeines über das Meerschweinchen

Meerschweinchen sind Nagetiere. Sie sind gesellige kleine Tiere und möchten niemals alleine gehalten werden, sondern immer in einer Gruppe von mindestens zwei Tieren, denn sonst verkümmern sie in ihrem Sozialverhalten.

 

Meerschweinchen 1Ein Kaninchen, als Kumpel, ist nicht geeignet, da sie als Fluchttiere unterschiedliche Laute von sich geben, die die andere Art jeweils stressen können. Die Tiere können sich untereinander nicht verständigen.
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Da Meerschweinchen zu den Fluchttieren gehören, können sie sehr scheu und schreckhaft sein. Deshalb brauchen sie ihre Ruhe. Sie mögen es gar nicht herumgetragen oder bekuschelt zu werden. Meerschweinchen leben überwiegend in Höhlen in Südamerika (in den Anden), wo sie sich hauptsächlich von Heu ernähren. Als „Wundertiere“ können sie dort alle wichtigen Nahrungsinhaltsstoffe selbst produzieren (außer Vitamin C, welches sie über die Nahrung aufnehmen müssen). Ihren Namen haben sie den Seefahrern zu verdanken,Meerschweinchen 2 die die Meerschweinchen nach Europa brachten. Ihre Quieklaute erinnerten die Seefahrer an die Laute eines gewöhnlichen Hausschweins. Die Meerschweinchen heißen also nur Meerschweinchen, weil ihr Laut, dem eines richtigen Schweins ähnlich klingt. Die Größe der Hausmeerschweinchen liegt zwischen 20 und 35 cm. Die Freilebenden Wildmeerschweinchen in Südamerika können bis zu 130 cm groß werden! Es gibt verschiedene Farbvarianten und Fellbeschaffenheiten. So gibt es z.B. glatthaarige dreifarbige Meerschweinchen, langhaarige zweifarbige Meerschweinchen, so genannte Teddys oder saufarbene Rosetten-Meerschweinchen. Die Hausmeerschweinchen können bis zu 10 Jahre alt werden, manchmal sogar etwas älter.

Teil 2: Die artgerechte Wohnungshaltung

Da die Meerschweinchen die meiste Zeit des Tages in Ihrem Käfig verbringen müssen (wenn wir Besitzer bei der Arbeit oder in der Schule sind) sollte dieser einige Kriterien erfüllen.

 

Meerschweinchen 3Der Käfig sollte ausreichend groß für die Anzahl der Meerschweinchen sein, um sie annähernd artgerecht zu halten. Allgemein gängig ist ein Käfig für zwei Meerschweinchen in der Größe von 100*60*40 cm.
 

Wir empfehlen jedoch je größer desto besser! Gerne auch über mehrere Etagen. Denn Meerschweinchen müssen genügend Platz haben sich zu bewegen, da sie keine „Sitztiere“ sind.

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Wenn der Platz nicht ausreicht und die Meerschweinchen gezwungen sind viel zu sitzen, leiden die Gelenke sehr unter der Fehlbelastung. Es müssen genügend Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Pro Meerschweinchen mindestens ein Haus, eine Kork- oder eine Tonröhre. Ein Käfig mit Plastikoberteil ist nicht geeignet, denn das durch den Urin produzierte Ammoniak, sammelt sich unter der Oberfläche und kann nicht abziehen. Ammoniak kann die Atemwege der Meerschweinchen schädigen. Zu dem staut sich im Sommer die Hitze und es wird zu warm für die Meerschweinchen. Meerschweinchen 4 Der Käfig muss regelmäßig gesäubert und neu eingestreut werden, da Meerschweinchen sehr reinliche Tiere sind und es gar nicht mögen in dreckiger Streu zu sitzen. Des Weiteren können sich bei zu schmutziger Einstreu schmerzhafte Ballenabszesse an den Meerschweinchenfüßen bilden. Dazu verwendet man bestenfalls Späne als Unterstreu (mindestens 10-15 cm hoch) und darüber eine Schicht Stroh. Wenn alle diese Punkte gut überdacht worden sind, dann können sich die Meerschweinchen über ein wunderschönes Zuhause freuen!

Teil 3: Der sichere Besuch im Garten

Bei schönem Wetter freut sich jedes Meerschweinchen über den Aufenthalt im Freien. Sie müssen sich jedoch erst einmal an Draußen gewöhnen. Meerschweinchen sollten erst zum Frühjahr, wenn es wärmer wird und es keinen Bodenfrost mehr gibt, ins Freie..

 

Meerschweinchen 5Der Käfig sollte von oben, als auch von unten durch Gitter geschützt sein, um eventuelle Raubvögel, Füchse oder andere Feinde fern zu halten. Die unteren Gitter verhindern außerdem das Ausbrechen der Tiere, aber vor allem das Eindringen von Füchsen, welche hervorragende Tunnel graben können!
 

Meerschweinchen brauchen außerdem einen Schattenplatz, um sich vor der prallen Sonne (große Gefahr eines Hitzschlags!) oder Regen schützen zu können.

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Meerschweinchen 6Zudem dürfen sie keinesfalls auf nassem Gras weiden, deshalb sollte das Gehege überdacht sein. Nasses Gras kann den empfindlichen Magen-Darm-Trakt stören und eine Kolik auslösen. Das Gehege sollte gut isoliert sein um im Sommer die Hitze zu mildern und im Frühjahr die Meerschweinchen vor den noch kälteren Temperaturen zu schützen. Wenn die Temperaturen zu kühl werden oder es sogar Frost gibt, müssen Meerschweinchen unbedingt ins Haus geholt werden. Auch im Freigehege brauchen unsere kleinen Lieblinge Beschäftigung. Korkröhren und Tunnel dienen als Versteckmöglichkeit und eignen sich auch gut für das Herumtoben :) Wichtig ist auch im Garten das richtige zum Knabbern anzubieten, denn Rasen alleine reicht nicht aus. Obstbaumgehöze und frisches Saftfutter sind hervorragend bei einem Tag im Freien! Und immer frisches Wasser anbieten! Wenn bei dem Bau und der Einrichtung des Außengeheges an all diese Punkte gedacht wurde, dann kann unseren kleinen Meerschweinchen nichts passieren und sie können ausgelassen im Freien toben.

Teil 4: Die richtige Fütterung

Das wichtigste Futter für Meerschweinchen ist Heu, weil es einen hohen Anteil an Rohrfasern hat und somit gut für ihre Verdauung ist.

 

Meerschweinchen 7Des Weiteren benötigen Meerschweinchen immer genügend Stroh, dies ist wichtig zum Nagen und für den Zahnabrieb.

Gut für die Verdauung und zum Nagen eignen sich auch frische Zweige aus dem Garten. Am besten sind Obstbaumgehölze geeignet.

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Man unterscheidet bei der Frischfuttergabe zwischen Grünfutter und Saftfutter. Unter Grünfutter versteht man Gras oder Löwenzahn. Saftfutter ist Obst (z.B. Apfel, Birne, Banane), Gemüse (z.B. Gurke, Tomate, Paprika, Fenchel) und Salat (z.B. Eisbergsalat, Salatherzen, Rukola, Chiccore). Auch frische Kräuter wie Basilikum oder Petersilie kommen sehr gut an bei unseren kleinen Freunden und sind dazu gesund! Nicht geeignet sind alle Kohlsorten. Kohl bläht stark und das Meerschweinchen bekommt schlimme Bauchschmerzen! Meerschweinchen brauchen immer und zu jeder Zeit frisches und sauberes Wasser. Meerschweinchen 8 Der Käfig muss regelmäßig gesäubert und neu eingestreut werden, da Meerschweinchen sehr reinliche Tiere sind und es gar nicht mögen in dreckiger Streu zu sitzen. Des Weiteren können sich bei zu schmutziger Einstreu schmerzhafte Ballenabszesse an den Meerschweinchenfüßen bilden. Dazu verwendet man bestenfalls Späne als Unterstreu (mindestens 10-15 cm hoch) und darüber eine Schicht Stroh. Wenn alle diese Punkte gut überdacht worden sind, dann können sich die Meerschweinchen über ein wunderschönes Zuhause freuen!

Teil 5: Die richtige Pflege und die wichtigsten Untersuchungen

Auch unsere kleinen Mitbewohner brauchen regelmäßige Pflege und eine menge Aufmersamkeit.

 

Meerschweinchen 9Sehr wichtig bei der Haltung der Meerschweinchen ist sich das Verhalten seiner Tiere sehr genau anzusehen, denn viele Erkrankungen beginnen mit einer kleinen Wesensveränderung.

Verhält sich das Meerschweinchen wie immer? Ist es ruhiger? Hat es gut gefressen? Sehen Kot und Urin normal aus? Niest das Meerschwein? Sind die Augen klar? Wie sehen die Krallen aus? Wie ist das Haut- und Haarkleid?


 

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Um eventuelle Krankheiten oder Verletzungen vorzubeugen sollte das Meerschweinchen in regelmäßigen Abständen gut kontrolliert werden. Bei einigen Meerschweinchen kann es nötig sein regelmäßig die Krallen zu kürzen, aber bitte nicht zu kurz! Langhaarmeerschweinchen müssen regelmäßig gekämmt werden, dass ist immer ein wenig von der Fellstruktur abhängig. Aber lieber ein mal zu oft das Meerschweinchen aus dem Käfig genommen, als nachher dicke Haarknoten in seinem Fell zu haben. Mindestens ein Mal die Woche sollte das Fell kontrolliert werden. WWi Wichtig ist auch die Meerschweinchen regelmäßig zu wiegen. Das Meerschweinchen darf nicht abnehmen oder übermäßig zunehmen. Eine Kontrolle alle zwei bis drei Wochen ist ratsam. Füge hier den Alternativtext ein Die Meerschweinchenhaltung eignet sich nicht für kleine Kinder, da die Meerschweinchen sehr schreckhaft und anfällig sind. Kinder sollten immer von Ihren Eltern bei der Haltung der Tiere begleitet und unterstützt werden, da Kleinkinder noch nicht so eine gute Beobachtungsgabe haben, um eventuelle Verhaltensänderungen der Meerschweinchen zu bemerken.

 

Bei Unklarheiten oder Auffälligkeiten macht es Sinn frühzeitig einen Tierarzt aufzusuchen, denn bei unseren kleinen Freunden ist das Kreislaufsystem sehr anfällig. Wenn das Meerschweinchen einmal nicht frisst, sollte nicht lange mit dem Tierarztbesuch gewartet werden.

 

Es kann auch einmal vorkommen, dass das Meerschweinchen trotz richtiger Fütterung zu lange Zähne hat, denn bei den Nagetieren wachsen diese ein Leben lang. Dann wird das Meerschweinchen mechanisch daran gehindert richtig zu fressen. In solch einem Fall muss der Tierarzt die Zähne kürzen. Also sich immer gut seine Meerschweinchen angucken und notfalls zum Tierarzt fahren, damit das Meerschweinchen ein langes und gesundes „Schweineleben“ führen kann! Juckt sich das Meerschweinchen auffällig viel, sollte auch ein Tierarztbesuch vorgenommen werden. Dieser kann sich die Haut und das Fell genauer angucken und Proben nehmen, um einen eventuellen Parasitenbefall festzustellen und gezielt zu behandeln.